Käfer können in Haus und Garten auftreten, und im Grunde sind wir andauernd von welchen umgeben. Die kleinsten sind 0,5 mm groß, die größten von ihnen hingegen 7,5 cm.
Der größte Käfer in Mitteleuropa ist der Hirschkäfer, der immer in der Nähe von Eichen anzutreffen ist. Wie etliche andere seiner Artverwandten ist er forstlich – was bedeutet, dass er gut für das Ökosystem und damit kein Schädling ist.
Aber es gibt auch Arten, die man keinesfalls in seinem Zuhause vorfinden möchte.
Käfer im Haus bestimmen – welche Arten gibt es?
Grundsätzlich gibt es keine Käfer in unseren Gärten, die giftig sind. Doch viele von ihnen sind aus unterschiedlichen Gründen unerwünscht, und die sehen wir uns nun einmal kurz genauer an.
Diesen Käfern begegnet man im Haus
- Brotkäfer werden rund 5 mm groß, sind dunkelbraun und flugfähig. Daher breiten sie sich recht schnell in der gesamten Küche aus.
- Holzwürmer kennt man auch als Gemeine Nagekäfer. Die braunen Käfer werden bis zu 5 mm groß und sind braun gefärbt. Am problematischsten sind ihre Larven, die sich direkt durch den Holzboden fressen.
- Kornkäfer werden ebenfalls rund 5 mm groß und besitzen einen kleinen Rüssel. Sie sind dunkel gefärbt, von weinrot bis schwarz. Meist sind sie jedoch von den feinen Bröseln ihrer Nahrung bedeckt und wirken dadurch deutlich heller.
- Rüsselkäfer sind die Familie, zu denen unter anderem der Kornkäfer gehört. Sie sind in mehr als 40.000 Arten im Garten und im Haus vertreten.
- Speckkäfer werden rund 1 cm groß. Sie besitzen einen dunklen, schwarzen Körper und sind in rund 70 verschiedenen Arten vertreten. Neben dem Speckkäfer treten hierzulande auch oft der Pelz- und der Teppichkäfer
- Parkettkäfer sind im Schnitt 5 mm groß, rot oder schwarzbraun gefärbt und entwickeln sich direkt im Holz. Sie treten durch kleine Ausfluglöcher aus und leben dann nur rund zwei Wochen.
Diesen Käfern begegnet man im Garten
Grundsätzlich sind diese Käfer nicht schädlich für den Menschen, aber durch ihren großen Hunger werden die Pflanzen meist so stark geschädigt, dass sie nicht mehr in der Lage sind, Photosynthese durchzuführen und sie dadurch absterben.
- Die Dickmaulrüssler sind eine rund 1,5 cm große Gattung von Käfern, die über kräftige Mundwerkzeuge und einen Rüssel verfügen. Das Werkzeug dient dazu, die Nahrung zu Brei zu schlagen, durch den Rüssel wird sie aufgenommen. Die Larven des Dickmaulrüsslers fressen sich je nach Art entweder durch die Wurzeln oder durch die Pflanzenstängel. Der ausgewachsene Käfer macht sich über die Blätter her.
- Kartoffelkäfer werden ebenfalls bis zu 1,5 cm groß und besitzen eine eindeutige gelb-braune Färbung. Sie sind äußerst aktiv und können innerhalb weniger Tage ganze Felder leerfressen. Da die ersten Käfer schon drei Tage nach der Eiablage zu schlüpfen beginnen, ist ein schnelles Handeln wichtig.
- Der Wollkrautblütenkäfer ist eigentlich ein Mitglied der Familie der Speckkäfer. Er ist entweder hellbraun oder weiß geschuppt, tritt oft sogar zweifarbig auf, und macht sich über Wollkrautblüten her, von dessen Pollen und Nektar er sich ernährt.
Ursachen für Käfer im Haus und deren Bekämpfung
Käfer verhalten sich ganz ähnlich wie Motten, wenn es darum geht, wie sie ins Haus gelangt sind. Entweder werden sie von Lichtquellen angelockt, oder sie gelangen über befallene Gegenstände und Lebensmittel ins Haus. Viele Käfer folgen aber auch dem Geruch ihrer Nahrungsquellen und gelangen dann durchs offene oder gekippte Fenster hinein.
Achtung beim Hobbygärtnern: Die Käfer aus dem Garten können auch auf Zimmerpflanzen übergehen, weil sich ihre Larven meist in handelsüblicher Blumenerde eingenistet haben!
Wie kann man gegen Käfer im Haus vorgehen?
- Befallene Lebensmittel müssen sofort entfernt Genauso auch befallene Zimmerpflanzen, da sich die Käfer bereits durch die ganze Pflanze gearbeitet haben könnten.
- Eier und Larven sterben bei 60 °C ab, daher kann man die bekannten Verstecke mit einem Fön erhitzen.
- Danach sollte gründlich gesaugt Das ist in Regalen genauso möglich wie bei Spalten und Ritzen im Boden.
- Handelt es sich um größere Käfer, die sich gut einfangen lassen, kann man bis zur Dunkelheit warten und sie mit der Taschenlampe anleuchten. Die meisten Arten stellen sich bei einer Bedrohung sofort tot und lassen sich zu Boden fallen. Dabei lassen sie sich gut einsammeln, um sie dann zum Beispiel in einem Wald auszusetzen.
- Gegen einige Arten helfen biologische Mittel. Beispielsweise gibt es Nematoden, Schlupfwespen oder auch Raubwanzen. Hier ist immer darauf zu achten, was genau gegen welche Käferart eingesetzt werden muss.
- Kieselgur hat sich bereits gegen viele Käferarten bewährt. Das kann dort ausgestreut werden, wo die Käfer entdeckt werden, eignet sich aber in erster Linie zur Bekämpfung von Käfern, deren genaue Verstecke man noch nicht kennt. Der Zeitraum, bis sie alle daran verendet sind ist nicht kurz genug, dass man so ganzen Generationen vorbeugen könnte. Im Schnitt kommen also mehr Käfer nach, als dass sie durch Kieselgut vernichtet werden.
Käferbefall in der Wohnung vorbeugen
- Da kaum eine Käferart Zugluft verträgt, ist regelmäßiges Lüften eine gute Vorbeugemaßnahme gegen die Insekten.
- Fliegengitter verhindern, dass die Käfer ihren Weg durchs geöffnete Fenster ins Haus finden.
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- Wer gerne Second Hand kauft, muss die Dinge auf Fraßschäden überprüfen. Das gilt allem voran für Möbelstücke und Textilien (Sofas, Teppiche, etc.). Sind Fraßspuren vorhanden, ist die Wahrscheinlichkeit natürlich auch groß, dass man sich eine Generation nach Hause holt. Die Eier sind oft nicht sofort zu erkennen!
- Den Käfern sollten keine Verstecke geboten werden, daher ist es nicht empfehlenswert, die Schränke mit Papier auszulegen. Außerdem sollten beschädigte Tapeten schnell repariert werden.
- Essensreste ziehen Käfer an und sollten daher schnell beseitigt werden. Das gilt auch für Brösel, Mehlstaub und dergleichen. Wer Kinder hat, die diese schnell mal vom Tisch auf den Boden wischen, muss regelmäßig staubsaugen.
- Lebensmittel sollten immer gut verschlossen und am besten luftdicht aufbewahrt Ein rasches Umfüllen direkt nach dem Einkauf ist dringend zu empfehlen.
- Die Vorratshaltung sollte insofern gut bedacht sein, dass nie mehr zu Hause ist, als in absehbarer Zeit verbraucht werden kann. Was lange herumliegt, ist im wahrsten Sinne ein gefundenes Fressen für die Käfer.
Fazit
Die erstaunlichen Tiere schaffen es meist, über mehrere Kilometer hinweg einer Spur zu folgen. Und am Ende reicht es, wenn nur ein Tier ins Haus gelangt, um es in weiterer Folge mit gleich mehreren Generationen zu tun zu haben. Es schadet daher nicht, ein Grundwissen über die verschiedenen Käferarten zu haben. Dazu zählen das Aussehen der Tiere, ihre bevorzugten Nahrungsquellen und auch die effektivsten Schritte zur Bekämpfung.
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