Kornkäfer bekämpfen

Er gehört der Familie der Rüsselkäfer an, und allgemein geht man davon aus, dass er genauso wie die Vorfahren der uns heute bekannten Getreidearten aus Vorderasien stammt.

Im ganzen Großraum von Europa ist der Kornkäfer der am weitesten verbreitete Getreideschädling. Man konnte ihn bis in die frühe Jungsteinzeit nachweisen.

Kornkäfer erkennen

Das Äußere des Kornkäfers ist eigentlich sehr deutlich ausgeprägt, allerdings sind die Insekten sehr klein und daher zunächst nicht sofort zu identifizieren.

Ihr Körper wird insgesamt bis zu 5 mm groß, Rüssel einberechnet. Er ist sehr dunkel gefärbt, das reicht von Weinrot bis hin zu Schwarz. Da sie sich aber immer direkt durch Körner fressen, sind sie meistens von Bröseln überdeckt und können durch den Staub davon auch deutlich heller wirken. Je älter die Käfer sind, umso dunkler sind sie auch.

Direkt unter ihrem Rüssel befinden sich ihre Mundwerkzeuge, mit denen sie sich durch die Körner arbeiten. Bei Männchen ist dieser kürzer ausgeprägt, dafür aber auch dicker als bei den Weibchen. Mit dem freien Auge würde man das aber kaum erkennen.

Wie entwickelt sich der Kornkäfer?

Die gesamte Entwicklung, vom Ei bis hin zum fertigen Insekt, spielt sich innerhalb eines Getreidekorns ab. Erst dann begeben sich die Käfer nach draußen an die Umwelt. Dazu muss die Umgebungstemperatur allerdings mindestens 13 °C betragen, sonst fühlt sich dieser Käfer nicht wohl.

Draußen angelangt beginnt sofort die Paarung. Wann die anschließende Eiablage beginnt, hängt von der Temperatur ab. Je wärmer es ist, umso schneller geht es voran. Frühestens fünf Tage nach der Paarung werden die Eier von den Weibchen abgelegt.

Dazu durchbohren sie die Schale eines Korns, legen ein Ei darin ab und verschließen die Öffnung mit einem Sekret, das ihr eigener Körper produziert. In Verbindung mit Sauerstoff härtet es schnell zu einem weißlichen Pfropfen aus. Da ein Weibchen im Schnitt 100 Eier legt, ist das bereits ein erstes gutes Indiz auf einen Befall.

Was sind weitere Anzeichen für Kornkäfer?

  • Durch die hohe Aktivität der Käfer und weil es so viele sind, steigen die Temperatur und Luftfeuchtigkeit des Lagerguts schnell an. Das kann sogar schwere Folgeschäden mit sich ziehen, zum Beispiel Milben anlocken oder zu Schimmelpilzen führen. Das macht die Käfer auch recht problematisch, obwohl sie selbst keine Krankheiten übertragen sollen.
  • Ein Käfer allein würde dem menschlichen Auge nicht sofort auffallen, aber da es immer gleich hunderte sind, ist ein Befall schnell zu erkennen.
  • Die typischen Löcher, die der Kornkäfer in das Getreide frisst, sind gut zu sehen.
  • Anders als bei vielen Lebensmittelschädlingen befinden sich beim Kornkäfer nicht nur die Larven an den Lebensmitteln. Selbst während der Paarung und natürlich zur Eiablage krabbeln die adulten Tiere direkt über die Vorräte.

 

Welche Getreidesorten werden vom Kornkäfer befallen?

Das können ganz unterschiedliche sein. Der Kornkäfer liebt Roggen, Weizen, Gerste, Dinkel, Mandeln, Kleie, Erdnüsse, Mais, Hafer, Malz, Reis, Buchweizen, Erbsen, Bohnen, Sojabohnen, geschälte Eicheln und geht bei Bedarf sogar generell auf Teigwaren über.

Haben die Insekten jedoch mehrere Getreidesorten zur Auswahl, dann bevorzugen sie offenbar Roggen.

Wie lange können Kornkäfer ohne Nahrung überleben?

Vorsicht, wenn Käfer entdeckt werden, die ihre Beine angezogen haben und sich nicht bewegen! Das bedeutet nicht automatisch, dass sie tot sind, denn in diese Haltung begeben sie sich, um selbst mehrere Monate ohne Nahrung auszukommen. Ist die Luft rein, verkriechen sie sich meist sofort in ein Versteck.

Kornkäfer bekämpfen – so wird’s gemacht

  • Zunächst einmal ist es wichtig, befallene Lebensmittel und Samen sofort zu entsorgen, um so ein weiteres Ausbreiten der Käfer zu verhindern.
  • Es ist wichtig, alle Vorräte (inklusive Snacks und Süßigkeiten) durchzuschauen, ob der Vorratsschädling auch hier zu entdecken ist.
  • In der Regel ist Kieselgur notwendig, um sie auszumerzen. Das staubt sehr stark und daher sollte besser ein Mundschutz getragen werden, um es nicht direkt einzuatmen. Zwar ist das Kieselgur für den Menschen und seine Haustiere völlig unschädlich, aber der Staub sollte aus verschiedenen Gründen trotzdem nicht direkt eingeatmet werden. Ausgebreitet wird es im betroffenen Schrank oder Regal.
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  • Alternativ kann auch der betroffene Schrank bzw. das Regal, in dem die Käfer entdeckt worden sind, völlig ausgeräumt und ausgewischt werden. Dabei ist es wichtig, auch auf die potenziellen Verstecke zu achten, etwa Ritzen und Fugen im Holz. Wird das Möbelstück ausgesaugt, muss der Beutel im Anschluss sofort in der Mülltonne entsorgt werden; nicht im Hausmüll, sonst breiten sie sich direkt wieder aus!
  • Wer zusätzlich auf Nummer sicher gehen will, föhnt nochmal alle Ritzen und Fugen durch, um so alle Käfer abzutöten, die sich dort noch verstecken.
  • Wie viele andere Vorratsschädlinge auch zählen die Kornkäfer zu den Insekten, die von der Lagererzwespe direkt aufgesucht werden. Sie ist aus biologischer Sicht die beste Wahl, um Kornkäfer effektiv zu bekämpfen.
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  • 📋 EINFACHE ANWENDUNG - Die Lagererzwespen werden in einer Kunststoffröhre geliefert. Öffnen Sie einfach die Kappe und lassen Sie die Nützlinge am befallenen Ort frei. Nach dem Freilassen gehen die Lagererzwespen selbstständig auf die Suche nach den Schädlingen.
  • 🐶 HARMLOS & SICHER - Für Menschen und Haustiere sind die Nützlinge absolut harmlos und haben mit der "klassischen Wespe" nichts gemeinsam, sie können z.B. nicht fliegen oder stechen. Durch ihre Körpergröße (2-3mm) werden sie zudem fast nicht bemerkt.
  • 💥 WIRKSAM GEGEN - Brotkäfer und Kornkäfer, diese kommen im Haushalt am häufigsten vor. Aber auch gegen Maiskäfer, Reiskäfer, Tabakkäfer, Getreidekäfer, Bohnenkäfer, Kräuterdieb, Kugelkäfer sowie Messingkäfer können die Nützlinge eingesetzt werden.

Kann man Kornkäfern vorbeugen?

Die kleinen Käfer sind flugunfähig, daher schleppt man sie ausschließlich in die Wohnung ein, und zwar durch bereits befallenes Getreide. Das passiert leider sehr häufig, da die Käfer ganze Silos und Getreidelager in Beschlag nehmen. Im Frühstadium ist der Befall nicht sofort zu erkennen, aber es ist ratsam, solche Vorräte stets in luftdichten Glasbehältern aufzubewahren.

Beim Umfüllen ist es recht einfach, die Körner auf die typischen weißen Pfropfen zu überprüfen. Schlüpfen die Käfer erstmal, werden sie durch den luftdichten Deckel anschließend davon abgehalten, sich großflächig auszubreiten.

Generell ist es wichtig, Getreideprodukte immer kühl und trocken zu lagern. Wer die Möglichkeit hat, die Kornfeuchte zu bestimmen, sollte dafür sorgen, dass diese stets unter 9 % bleibt. So können sich die Käfer zumindest nicht vermehren.

Wer möchte, kann zusätzlich noch Kieselgur ausstreuen. Das hilft neben den Kornkäfern auch gegen weiteres Ungeziefer, wie beispielsweise Ameisen, Flöhe oder Silberfischchen. Sie werden allesamt durch das Pulver abgetötet.

Fazit

Kornkäfer sind äußerst problematisch, da sie sich so gut in den Getreidekörnern verstecken und immer gleich in Scharen auftreten. Nicht ohne Grund gelten sie als welche der bedeutendsten Getreideschädlinge. Zwar spielen sie im privaten Haushalt nur eine geringe Rolle, da sie hier eher selten vorkommen und daher auch ganz effektiv bekämpft werden können. Wer jedoch in der Lebensmittelindustrie arbeitet oder gar einen Landwirtschaftsbetrieb zu Hause hat, wird regelmäßig mit ihnen konfrontiert sein.

Sollte tatsächlich ein grober Befall vorliegen, braucht es meist einen erfahrenen Kammerjäger, um so zumindest noch einen Teil der Ernte zu retten.

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