Sie sind putzig, mit zwei kleinen Knopfaugen und einem kuscheligen braunen oder auch grauen Fell versehen. Und dennoch können sie zum Alptraum von so manchem Hobbygärtner werden. Die Rede ist von der Wühlmaus, die man auch als Schermaus, Wollmaus oder Erdratte kennt.
Bis zu 25 Junge bringt sie in einem Jahr zur Welt und braucht dafür drei bis vier Würfe. Dazu wird ein kompliziert verzweigtes Gängesystem angelegt, direkt unter der Erde. Problematisch daran ist insofern, dass die neugeborenen Tiere noch innerhalb eines Jahres die Geschlechtsreife erreichen, um den Fortbestand ihrer Art zu sichern. Und jedes Mal wird dabei ein neuer Bau angelegt. Die Paarungszeit findet von März bis September statt.
Wer daher in seinem Garten einen Erdhaufen entdeckt, muss zunächst prüfen, ob es sich tatsächlich um das Werk von einer Wühlmaus handelt. Sie sind nicht die einzigen Tiere, die solche Spuren hinterlassen. Auch ein Maulwurf könnte dafür in Frage kommen. Doch es gibt eindeutige Anzeichen, um die beiden Tiere voneinander zu unterscheiden.
Was fressen Wühlmäuse?
Wühlmäuse sind reine Vegetarier und ernähren sich daher in erster Linie von den Wurzeln von Gemüsepflanzen sowie von Obstbäumen und auch Baumrinden. Sie können daher große Schäden im heimischen Garten hinterlassen.
Ihre größte Vorliebe gilt dabei fleischigen Knollen und Wurzelgeweben verschiedenster Pflanzenarten. Dazu zählen insbesondere Sellerie, Tulpenzwiebeln, Topinambur, Möhren und Rosen.
Wühlmäuse bekämpfen – das ist die beste Zeit dazu
Genau genommen kann man Wühlmäuse das ganze Jahr über bekämpfen. Die höchsten Erfolgsaussichten hat man jedoch vom Herbst weg bis zum kommenden Frühjahr. Die Tiere sind nämlich auch während der Wintermonate aktiv und halten keinen Winterschlaf.
Außerhalb der Gartensaison finden sie dadurch weniger Essbares, sodass Köder von ihnen häufiger und vor allem besser aufgenommen werden. Wer während der Sommermonate Maßnahmen ergreift, wird weniger Erfolge verzeichnen, da die Tiere mehr Möglichkeiten haben, um auf andere Futterquellen auszuweichen.
Im Spätherbst beginnt der wichtigste Bekämpfungszeitraum, denn da ist der Boden noch offen. Wichtig ist, dass bis zum kommenden Frühjahr Maßnahmen ergriffen werden, da sonst die nächste Vermehrung der Wühlmäuse beginnt. Junge Wühlmäuse besiedeln neue Flächen und werden somit nicht nur auf dem eigenen Grundstück zur Plage, sondern auch beim Nachbarn.
Da die Tiere keine Grundstücksgrenzen wahrnehmen und ihre Bauten teilweise über mehrere Gärten hinweg angelegt werden können, ist es ohnehin ratsam, sich mit den nächstgelegenen Nachbarn über die Bekämpfung zu beraten.
Diese Maßnahmen sind sehr effektiv gegen Wühlmäuse
Anders als der Maulwurf untersteht die Wühlmaus nicht dem Tierschutzgesetz. Dennoch sollte man sich bei der Bekämpfung dieser Tiere darauf besinnen, dass es sich noch immer um Lebewesen handelt. Wühlmäuse haben genauso ihre Rolle im Ökosystem wie viele weitere heimische Tiere. Es ist daher anzuraten, auf eine humane Bekämpfungsform zurückzugreifen.
Hier einige effektive und tierfreundliche Mittel zur Bekämpfung von Wühlmäusen:
- Es gibt gewisse Duftpflanzen, welche die Wühlmaus überhaupt nicht leiden kann. Diese können ohne weitere Probleme für umliegende Pflanzen im Garten gesetzt werden. Dazu zählen Basilikum, Holunder, Hundszunge, Kaiserkrone, Knoblauch, Narzissen, Pfingstrosen, Sonnenblumen Steinklee, Zwiebel und Zypressen-Wolfsmilch.
- Sehr wirksam ist ein Buttermilch-Molke-Gemisch, das mindestens einmal pro Woche in die Gänge der Wühlmäuse gegossen wird. Ihr empfindliches Näschen wird sie zum Auswandern zwingen.
- Es gibt Ultraschallgeräte, die Wühlmäuse mit verschiedenen Geräuschen vertreiben. Die meisten verfügen zusätzlich über eine Vibrationsfunktion, die für jede Menge unterirdischen Lärm sorgt.
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- Blechdosen sorgen auch für ordentlichen Lärm, wenn man sie mit Gegenständen wie etwa einer tickenden Uhr versieht und diese dann in der Nähe der Wühlmausgänge vergräbt.
- Auch Barrieren sind sehr nützlich, wenn sie um die Pflanzenwurzeln gelegt werden, um so den Wühlmäusen den Weg zu versperren.
Fallen gegen Wühlmäuse
Es gibt sowohl Lebend- als auch Todfallen für die Tiere. Zweifelsohne sind letztere die effektivste Möglichkeit, um sich der Tiere zu entledigen, aber genauso steht auch außer Frage, dass sie absolut nicht tierfreundlich sind. Obendrein werden oft auch Maulwürfe Opfer solcher Fallen, daher ist dringend von ihrem Einsatz abzuraten.
Wer eine Lebendfalle benutzt, lockt die Mäuse mit einem Köder an. Sobald sie sich in die Falle begeben haben, schnappt die Gerätschaft zu, ohne das Tier zu verletzen. Im Anschluss muss es weit weg vom eigenen Grundstück wieder ausgesetzt werden. Am besten tut man das in einem Wald.
Wird hingegen eine Tötungsfalle benutzt, sind beim Entsorgen der Tiere unbedingt die klassischen Hygienemaßnahmen zu ergreifen. Das schließt zum Beispiel das Tragen von Einweghandschuhen ein.
- ganzjährig anwendbar
- besonders anwenderfreundlich, da sie sich mit nur einem Handgriff spannen lässt
- durch die vorgesehene Beköderung der Falle werden die Wühlmäuse angelockt und von dem mit hoher Schlagkraft ausgestatteten Fangbügel sicher abgetötet
- die geschlossene Bauweise verhindert störenden Licht- und Lufteintritt und erhöht dadurch die Fängigkeit deutlich
- leichtes Entfernen der gefangenen Wühlmaus, ohne dass das Tier berührt werden muss
Weitere Tipps finden sie in unserem Ratgeber Wühlmausfallen aufstellen.
Auch von Giftgasen ist abzuraten
Es ist zwar möglich, die Wühlmaus mit Gas zu vertreiben, doch auch hiervon ist dringend abzuraten. Mittlerweile gibt es zwar an mehrere Mittel, die zu diesem Zweck zugelassen sind, doch ihre Anwendung ist mit vielen Vorsichtsmaßnahmen verbunden.
Calziumcarbid oder Zinkphosphid beispielsweise sind beides Gase, die zur Bekämpfung von Mäusen eingesetzt werden und bei falscher Anwendung nebenher auch noch Natur und Menschen sowie viele weitere kleine Tiere töten können.
Besser wäre es daher, auf die zuvor genannten Tipps und Hausmittel zurückzugreifen.
Kann man Wühlmäusen im Garten vorbeugen?
Ja, sehr gut sogar! Am besten helfen natürliche Feinde, dazu zählen Füchse, Mauswiesel und Marder. Wer diese Tiere oder auch eine Katze in seinem Garten hat, wird keine Probleme mit Wühlmäuse haben. Dasselbe gilt übrigens auch für Maulwürfe. Zwar bekämpfen diese und Wühlmäuse einander nicht, aber sie können sich nicht besonders gut leiden. Wo ein Maulwurf lebt, wird keine Wühlmaus anzutreffen sein – und umgekehrt genauso.
Darüber hinaus sind auch die bereits erwähnten Barrieren eine äußerst effektive Maßnahme gegen die Tiere. Wer Gemüsepflanzen ansetzt, sollte diese in ein Hochbeet verfrachten. Das tut auch dem eigenen Rücken gut. Obstbäume können mit Drahtgitter versehen werden.
Auch Maulwurfsperren im ganzen Garten helfen dabei, Wühlmäuse fernzuhalten. So haben sie nämlich gar nicht erst die Chance, ihre Gänge zu graben und den Garten zu verunstalten.
Fazit
Bereits mit wenigen tierfreundlichen Mitteln ist es möglich, Wühlmäuse im eigenen Garten zu bekämpfen und sie ein für alle Mal zu vertreiben.
Man kann aber theoretisch auch ein eigenes Beet extra für die Wühlmaus anlegen und sie so in seinem Garten akzeptieren. Hierzu braucht es einfach nur eine freie Stelle im Garten, die mit ihren liebsten Pflanzen wie beispielsweise Topinambur versehen wird. Sie wird sich daraufhin nicht an anderen Pflanzen vergreifen.
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